Intersektorale Kosten (englisch inter-sectoral costs and benefits, ICB), sprich Kosten, die im Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen Interventionen außerhalb des Gesundheitsbereiches anfallen, können ein zentraler Kostenbaustein in ökonomischen Evaluationen aus gesellschaftlicher Perspektive sein. Voraussetzung für die Abschätzung von solchen intersektoralen Kosten ist die Existenz von Messinstrumenten, die derartigen Ressourcenverbrauch erfassen. In der Literatur wurden diese Instrumente bislang jedoch noch nicht systematisch erfasst und gesammelt, insbesondere was den intersektoralen Ressourcenverbrauch im Bildungs- und Justizbereich betrifft. Das Ziel dieser Übersichtsarbeit war deshalb diese Lücke zu füllen. Die Online-Datenbank DIRUM (Database of Instruments for Resource Use Measurement) sowie mehrere elektronische Datenbanken wurden nach relevanten Messinstrumenten durchsucht. Über 20 Fragebögen konnten so identifiziert werden, die insbesondere die Abwesenheit von der Schule, Förderungsaktivitäten oder Assistenz im Klassenraum bzw. Kontakte mit juristischen Personen, Polizeigewahrsam und Gerichtstermine erfassen. Evidenz zur psychometrischen Qualität dieser Fragebögen fehlte hingegen weitgehend. Zukünftige Forschung sollte deshalb entweder die Validität und Reliabilität dieser bestehenden Instrumente bestimmen oder ein neues, standardisiertes Instrument entwickeln um die valide und reliable Erfassung von gesundheitsbezogenem Ressourcenverbrauch in diesen Sektoren zu ermöglichen.
Laufzeit: 2016
Kooperationspartner:
Department of Health Services Research, Maastricht University, NL
Information:
Susanne Mayer, Agata Łaszewska, Judit Simon
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